In Großbritannien ist Singer/Songwriter Richard Hawley schon auf dem Weg zum Superstar-Status, hierzulande hingegen hat man von ihm bisher kaum etwas wahrgenommen - weder seine Arbeiten als Songschreiber für diverse Künstler noch seine letzten Alben wie "Truelove's Gutter", die auf der Insel diverse Charterfolge feierten. Mit dem neuen Werk "Standing At The Sky's Edge" wird sich sein Bekanntheitsgrad außerhalb von UK allerdings auch kaum verbessern - zu sperrig, Soundscape-artig und überraschend vielseitig sind die neun neuen Songs ausgefallen. Aber Qualität und Massen-Tauglichkeit müssen ja bekanntlich nicht immer zusammen auftauchen.
Zwar gibt es Momente wie das tolle "Seek It", das an die besten Magnetic Fields-Momente erinnert - melancholisch, eingängig und einfach schön, Radio-Kompatibilität inklusive. Zwischendurch lässt Hawley seiner Liebe für psychedelische Sounds aber freien Lauf: Der Opener "She Brings The Sunlight" etwa erinnert an Oasis zu "Be Here Now"-Zeiten, nur mit noch viel mehr Drogen und ein paar Sitar-Klängen obendrauf. Das Titelstück hingegen ist so düster, dass selbst Nick Cave erfreut grinsen dürfte, "The Wood Collier's Grave" hingegen pendelt irgendwo zwischen Spacerock und The Cure.
Fans des vielseitigen Musikers werden sich also einmal mehr in der Verehrung dieses vielseitigen Künstlers bestätigt sehen - Neueinsteiger aber vielleicht etwas überfordert sein.