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Dienstag, 3. Juli 2012

Das Rüt’n’Rock Festival im Interview

Festivals gibt es unzählige, Festivals für einen guten Zweck allerdings nur eine Handvoll - insofern ist das Rüt’n’Rock schon etwas besonderes. Wenn sich am 10. und 11. August so unterschiedliche Bands wie Madball, Neaera, Friska Viljor, Death By Stereo und Bratze im Emsland treffen, profitiert nämlich auch eine Gemeinde in Ghana. Wir sprachen mit Veranstalter Christoph über das ebenso ungewöhnliche wie sympathische Konzept.

Hi Christoph, das Rüt’n’Rock Festival dient einem guten Zweck - der gesamte Gewinn wird einer Gemeinde in Ghana gespendet. Erzähl doch mal - wie kamt Ihr ausgerechnet auf Ghana, und was genau passiert mit dem Geld da?

Als das Festival 2004 gegründet wurde, waren 2 Freunde bereits für den „Aktionskreis Pater Hagen“ tätig, das ist ein lokaler Verein, auch aus Haren. Er kümmert sich speziell um die Hilfe in Kalba, einer kleinen Gemeinde in Ghana. Die versuchen dort die Infrastruktur zu verbessern, bauen Krankenstationen, Wasserversorgung und Schulen. Da man sich kennt und die Kollegen das schon sehr lange machen, weiß man einfach, dass das Geld auch ankommt. Wir suchen uns jedes Jahr ein bestimmtes Projekt aus, was vom Festival verwirklicht werden soll. Dieses Jahr wollen wir einen Staudamm zur Wasserrückhaltung, eine Brücke und das Anlegen von Trockengärten für den dortigen Schulunterreicht verwirklichen. Genaue Infos zum 2012er Projekt gibt es hier.

Da das Festival jetzt schon zum achten Mal stattfindet, scheint das Konzept ja gut anzukommen, oder?

Auf jeden Fall, es ist im Prinzip ein ganz normales Open Air Festival, nur dass man mit dem Eintrittsgeld und dem gekauften Bier etwas Gutes tut. Ich denke, das ist für viele Leute nochmal ein Anstoß vorbeizukommen. In den letzten Jahren kamen von Jahr zu mehr immer mehr Leute, hoffentlich wird es auch dieses Jahr wieder gut gefüllt.

Das Kombi-Ticket inklusive Camping kostet weniger als 26 Euro - bleibt bei dem Preis am Ende überhaupt noch genug Geld übrig, das man spenden kann?

Das ist nur möglich, weil alle Helfer und Organisatoren umsonst und ehrenamtlich arbeiten. Müssten wir Stundenlöhne zahlen, wäre das nicht möglich. Auch viele lokale Sponsoren geben Geld oder helfen uns mit Material aus. Vielen Dank nochmal dafür!

Ist es generell schwer, Bands für so eine Sache zu begeistern? Oder habt Ihr es sogar einfacher, weil viele Musiker die Idee selber gut finden?

Ab und zu ist es schon schwierig, da viele Bands auf anderen Festivals spielen, die gleichzeitig stattfinden. Auch haben wir oftmals nicht das Budget für die ganz großen. Aber viele kommen uns auch entgegen, zum Beispiel bei der Gage, weil sie die Sache natürlich gut finden. Es ist schon viel Arbeit, ein gutes Line-up zusammenzustellen, aber bisher hat es noch immer hingehauen!

Musikalisch wird ja gut gemixt - Madball und Friska Viljor würden normalerweise ja nicht unbedingt zusammen auf die Bühne treten. Ist Euch genau dieser Mix wichtig - oder eben ein bisschen der Tatsache geschuldet, dass man schauen muss welche Bands man bekommen kann?

Teils/teils, zum einen muss man einfach zuschlagen, wenn man eine gute Band am Haken hat, da tritt dann in den Hintergrund ob es musikalisch passt. Zum anderen waren wir schon immer ein sehr buntes Festival - wir wollen, dass für alle ein, zwei Bands dabei sind und so möglichst breit die Leute locken. Es soll mehr oder weniger für jeden Was dabei sein, ohne zusammengewürfelt zu wirken.

Noch etwas, das die Leute wissen sollten?

Wir haben dieses Jahr einen wunderschönen und idyllischen neuen Platz, das Ticket ist billig, die restlichen Preise auch moderat. Es lohnt sich einfach vorbeizukommen, es ist für alle was dabei ;-) Man hat spaß und tut noch was Gutes: eine Win-win Situation!

Alle Infos zum Festival gibt es hier.