"Guilty Guilty" ist das dritte Album von Pilot To Gunner - was einem im ersten Moment komisch vorkommt, existiert die Band doch schon so lange. Wobei das mit dem Existieren so eine Sache ist - schließlich hat man die letzten acht Jahre praktisch nichts von den New Yorkern gehört. Ohne große Erklärungen legt man nun aber los, als wäre man nie weg gewesen - und der altbekannte Sound aus Posthardcore, Rock, Emo und Indie sowie die gewohnt präzise Produktion von J Robbins tun ihr übriges dazu, dass es sich anfühlt als wäre nicht mal ansatzweise so viel Zeit vergangen.
Vielleicht sind Pilot To Gunner über die Jahre sogar etwas geradliniger geworden - das eröffnende LA ist jedenfalls schon beim ersten Hören ein Hit, das folgende "High Command" steht dem kaum nach. Erst später wird es etwas vertrackter, verspielter, etwa beim bedrohlich-ruhigen "If We Can Make It Back East".
Natürlich klingt das alles auch ein bisschen retro - nach 90er-Gitarrenmusik eben, mit Elementen, die von Jets To Brazil über Girls Vs Boys bis hin zu Samiam reichen. Wenn sich Stücke wie das intelligent-poppige "Cardiac Event Planner" aber angenehm ins Ohr spielen oder das hymnische "Let's Do This Again" förmlich danach schreien, laut aufgedreht zu werden, ist es eh vollkommen egal, nach welchem Jahr das klingt - dann gilt nämlich die altbekannte und doch so stimmige Phrase, dass wirklich gute Rockmusik ohnehin zeitlos ist.