Seiten

Montag, 8. Oktober 2012

We Are The Ocean - Maybe Today, Maybe Tomorrow (Hassle)

Eigentlich ja nicht nett von We Are The Ocean – da geht die Band ins Studio um ihre dritte Platte aufzunehmen, und merkt beim Fertigstellen der Songs,  dass man den zweiten Sänger Dan und seine Schreistimme  eigentlich gar nicht mehr braucht. Die Folge: Der Shouter wird rausgeschmissen, statt Alexisonfire-Geboller setzt man voll auf großformatige Rocksongs.

Wobei man ja ehrlich sagen muss: Diesen Schritt haben We Are The Ocean im Grunde schon mit dem zweiten Album vollzogen, auch wenn man Dan da noch hat mitsingen lassen - und es war absehbar, dass die Band tendenziell eher noch mehr auf Stadionrock setzt als zu früheren Gewaltausbrüchen zurückzukehren. Insofern braucht auch niemand die Shouts zu vermissen; sie würden zu den aktuellen Songs ohnehin nicht passen.

Wer sich aber auf den Stilwandel der Band schon beim zweiten Album eingelassen hat, wird mit dem neuen Werk noch viel schneller warm werden: Das hier ist zwar über weite Strecken Breitwand-Rock, der vor Mainstream-Pathos und Radio-Kompatibilität nur so trieft - der andererseits aber auch so eingängig, gut komponiert und dick produziert ist, dass Anhänger dieses Sounds einen neuen Lieblingshit nach dem anderen finden.

Ob das mit Soundgarden-Intro und Welt-umarmenden Refrain aufwartende Titelstück, das wirklich satt rockende "Bleed", das Oasis-Atmosphäre versprühende "Pass Me By" oder der QOTSA-artige Groover "The Road": Wer diesen Sound mag - und auch keine Berührungsängste vor dem einen oder anderen balladesken Moment hat -  findet hier lauter potenzielle Lieblingssongs. Alle anderen hören halt nochmal das Debüt.