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Dienstag, 11. Dezember 2012

VA - Christmas Rules (Hear Music/Universal)

Alle Jahre wieder müllen diverse uninspirierte Weihnachtsalben rechtzeitig zum Fest die Grabbeltische von Kaufhäusern, Drogeriemärkten und Discountern zu, und alle Jahre wieder interessiert uns das natürlich nicht im geringsten. Trotzdem habe ich persönlich ja immer wieder die Hoffnung auf ein etwas netteres Weihnachtsalbum, prinzipiell ließe sich aus dem Thema ja auch was mit guter Musik machen - Bands wie die Ramones und Co haben ja schließlich auch schon Weihnachtslieder geschrieben. Insofern ließ die Ankündigung von "Christmas Rules" durchaus aufhorchen - immerhin sind da nämlich auch Bands wie die Shins oder Calexico dabei, die ja nicht wirklich Gefahr laufen in die Kitsch- und Mainstream-Kiste gepackt zu werden.

Das Konzept der hier versammelten 17 Songs ist dabei trotzdem das altbekannte: Mehr oder weniger bekannte Weihnachts-Schmachtfetzen wie "Wonderful Christmastime" werden neu interpretiert und in ein Pop-, Rock-, Folk- oder was auch immer Gewand gepackt. Und das klingt manchmal tatsächlich richtig gut: Die angesprochenen Calexico haben mit "Green Grows The Holly" ein atmosphärisches Highlight beigesteuert, Andrew Bird lässt in "Auld Lang Syne" Party-Folk-Stimmung aufkommen, The Civil Wars zelebrieren in "I Heard The Bells On Christmas" zerbrechlichen Indiepop.

Vieles andere gleicht dem Original dann doch wieder sehr stark - die Shins etwa bleiben in "Wonderful Christmastime" unter ihren Möglichkeiten, Künstler wie die Heartless Bastards, Rufus Wainwright oder Holly Golightly liefern soldie, aber wenig aufregende Kamin-Atmosphäre. So ein richtiges Highlight ist "Christmas Rules" somit also nicht - aber sicherlich auch keine Nervenbelastung wie so viele andere Weihnachts-Zusammenstellungen.