Am Ende wird alles gut. Okay, nicht alles, aber zumindest die letzten drei Minuten: "Band Of Brothers" ist eine wunderbar eingängige, prollige, mitreißende Hymne, die dank gesanglicher Unterstützung von Sam Carter von den Architects noch zusätzliche Klasse gewinnt. Toller Song. Leider ist der Weg zu diesem melodischen Bollo-Monster gepflastert mit recht uninspirierten Rapcore-Platitüden; wer Pech hat, schafft es gar nicht bis zum Ende.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Prinzipiell sind die Deez Nuts schon eine unterhaltsame Band. Die Australier führen mit ihrem Rapcore das Erbe solcher Bands wie Dog Eat Dog, Biohazard oder auch Madball fort, zitieren gekonnt alle Grundbestandteile des NYHC und legen dann simple Textzeilen darüber, die sich wahlweise mit gereckten Fäusten im Pit oder in der letzten Reihe böse dreinschauend und Kopfnickend im Hoodie mitbrüllen lassen.
Nur ist das eben live um ein vielfaches unterhaltsamer als auf Platte. Auf Konserve fällt dann nämlich doch zu sehr auf, dass trotz verbesserter Technik und Produktion Abwechslung recht rar gesät ist und sich die Songtitel und Texte mit ihren immer wieder ähnlich martialischem Ton (von "Shot After Shot" über "Go Fuck Yourself" bis hin zu "Call To Arms") recht schnell abnutzen.
In Interviews betonen Deez Nuts zwar gerne, dass man sie entweder hasst oder liebt, weil sie so sehr polarisieren würden. Kann ich leider nicht bestätigen - "Bout It" ist über weite Streecken eben einfach solide, ohne besonders gut oder besonders schlecht zu sein, und in manchen Momenten sogar ziemlich eintönig egal. Aufs nächste Konzert der Jungs aus Down Under freu ich mich trotzdem. Und halte mich bis dahin eben mit "Band Of Brothers" bei Laune.