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Donnerstag, 25. April 2013

Love A - Irgendwie (Rookie Records)

"Du wünscht Dir Facetime mit Kathrin, ich wünsch mir meine Faust in Dein Gesicht" - es sind Textzeilen wie diese, die auch das zweite Love A-Album schon beim ersten Durchhören zu so einer Offenbarung machen. "Du hast keine Ahnung, wofür mein Herz schlägt!" heißt es dann noch weiter im grandiosen "Windmühlen"; Zeilen, die jeder versteht, die jeder nachvollzieht, die man in dieser oder ähnlicher Form wohl selbst geschrieben hätte - wenn man denn in der Lage wäre, solch gute Songs und solche noch besseren Texte zu schreiben.

Das Fasznierende an Love A ist aber, wie sie nicht nur über den Kopf funktionieren, sondern mindestens genauso über den Bauch. Ihr Mix aus Punk, Pop, düsteren Zwischentönen und einem kleinem bisschen Sperrigkeit kann auf den ersten Blick eigentlich gar nicht derart eingängig sein, weil zu viele Widerhaken gesetzt werden, der Sprechgesang teils zu aggressiv, das Drumming zu getrieben, die Songstruktur immer wieder zu minimalistisch ist und dunkle Momente den Pop verdüstern. Aber ähnlich wie die - zumindest in den lauteren Momenten - entfernt verwandten Turbostaat werden spätestens nach Hördurchgang 3 aus spannenden, vielschichtigen und vermeintlich sperrigen Songs echte Hits.

"Juri", das angesprochene "Windmühlen", das tolle Riff in "Zaunmüllerei", Zeilen wie "Du bist Kirmes, Du bist Möbelhaus, und ich, ich bin genervt" im ebenfalls grandiosen "Valentinstag" - diese Platte ist toll und wird mit jedem weiteren Hören noch toller. Das Debütalbum "Eigentlich" war schon gut, aber "Irgendwie" ist grandios - wäre schon seltsam, wenn eingangs erwähnte Textzeilen nicht sehr bald von sehr vielen Leuten sehr laut mitgebrüllt werden.