Man nehme viel Darkthrone, einen guten Schuss Black Flag und packe am Ende noch ein bisschen Sex Pistols drauf - fertig ist die düstere Rotz-Brühe, die Haust aus Norwegen auch auf ihrem neuen Album "No" wieder fabrizieren. So gerne ich den krachigen Sound, die aggressive Ausstrahlung und die beherzte "Fuck You!"-Atitüde auch loben würde - diesen neun Songs in unter 30 Minuten fehlt so einiges.
Für Black Metal-Fans werden die Stücke nicht dunkel und brutal genug sein, Hardcore-Fans wird der Groove fehlen, Rotz&Rollern die Hymnen. Und ein Genre-Mix klappt eben nur, wenn man sich das Beste aus den jeweiligen Stilen nimmt, und nicht planlos einen auf böse Buben macht. Und wenn dann zwischenzeitlich gar mal ganz instrumental gespielt wird, beraubt man sich auch noch der größten Stärke - wenn hier nämlich überhaupt etwas hängen bleibt, dann die charakteristische Stimme des Frontmannes.
Fysisk Format hat in den letzten Monaten immer wieder bewiesen, dass sie ein Händchen für außergewöhnlichen, talentierten oder zumindest interessanten Krach haben. Haust sind da wohl die berühmte Ausnahme von der Regel.