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Donnerstag, 15. August 2013

Soma Nowaja - Warten auf Klio (Lechuza)

Um das kleine DIY-Label Lechuza Records war es ja seit einiger Zeit recht still geworden, jetzt erscheint endlich mal wieder ein Album - das Debüt von Soma Nowaja nämlich, einer noch recht jungen Band aus Köln und Umgebung. Übrigens exklusiv auf Vinyl, mit sehr schickem und hochwertig verarbeitetem Artwork - das sieht gut aus und fühlt sich gut an.

Glücklicherweise kommt zum haptischen auch noch ein akustisch gutes Gefühl: Am besten erstmal die zweite Seite auflegen und die Nadel recht weit ans Ende setzen. Da findet sich nämlich das Titelstück, und das ist grandios - eine Achterbahnfahrt durch Chaos, Hardcore und Rock, ruhige Zwischentöne und aggressiv-rotzigem Gewaltausbruch.

Vor allem steht es auch symptomatisch für die ganze Platte, die sich nicht einfach einordnen lassen will und dementsprechend in jedem einzelnen Song von Stil zu Stil, von Emotion zu Emotion springt. Kann man als Postrock bezeichnen, allerdings schwingt bei dem Begriff immer viel Verkopftheit mit, und das passt nicht zu Soma Nowaja. Deren Songs brauchen zwar auch Zeit zum Funktionieren, sind sehr vielschichtig und komplex. Aber sie bewahren sich dabei immer eine ungestüme, direkte und den Punk-Spirit atmende Herangehensweise.

Zur schnellen Lieblingsplatte wird "Warten Auf Klio" sicher trotzdem nicht, dafür sind die Stücke dann doch zu sperrig. Aber es ist eines von den Alben, die den Hörer belohnen, wenn er Zeit und Aufmerksamkeit investiert - und bis es Klick macht kann man sich ja schonmal der tollen Aufmachung erfreuen.