Sonderlich kreativ ist es sicherlich nicht, das neue Album von Avenged Sevenfold einfach immer wieder mit Metallica zu vergleichen. Aber die Parallelen sind so frappierend und offensichtlich, dass man beim besten Willen nicht drumherum kommt. Das geht schon beim Opener los: "Shepherd Of Fire" präsentiert einem nach kurzem düsteren und stimmungsvollen Intro genau die Riffs, die einst ein "Enter Sandman" zur Hymne machten. Und es geht in dem Stil weiter - vor allem die Gitarren bieten eigentlich durchweg Parallelen zum Black Album.
Schlimm ist das beileibe nicht - Avenged Sevenfold haben sich ja im Grunde schon immer dadurch ausgezeichnet, dass sie sich ungeniert, aber eben auch sehr geschmackssicher im großen Metal-Topf bedienen und aus bekannten Elementen neue Hymnen zusammen zimmern. Und das Black Album ist sicherlich auch nicht unbedingt der schlechteste Orientierungspunkt.
Etwas störender ist da schon die Tatsache, dass man diesmal irgendwie so gar nichts von Härte und Tempo wissen will - in beiden Punkten ist "Hail To The King" eigentlich mehr Hardrock als Metal und dann doch ein ganzes Stück zurückhaltender als das Metallica-Erfolgswerk. Vor Wut rasende Ausbrüche gibt es fast gar nicht, dafür dann desöfteren mal die ebenfalls schon aus der vergangenheit bekannten Verbeugungen vor Bands wie Iron Maiden; "Coming Home" sei da mal exemplarisch genannt.
Und an Eingängigkeit mangelt es ohnehin nicht - das hymnische Titelstück, das mit Manowar-Pathos posende "Requiem" oder die Kitsch-Ballade "Crimson Day" haben allesamt das Zeug, schnell ins Ohr zu gehen und da zu bleiben. Fürs beste Album der Bandgeschichte reicht das alles zwar nicht - vor allem auf Grund der angesprochenen fehlenden Wucht. Hardrocker und Black Album-Fanatiker wird das aber kaum stören; zehn Midtempo-Hymnen mit langer Halbwertszeit schüttelt diese Band nämlich mittlerweile ganz problemlos aus dem Arm, auch ohne aufgestaute Aggressionen.