"I Wear My Heart On My Sleeve, If You Cut Me I Bleed" - Manafest aka Chris Greenwood hat auf seinem neuen Album so einiges an plakativem Leid zu bieten. Seine Lebensgeschichte ist allerdings auch gespickt mit unschönen Dingen - angefangen vom Selbstmord des Vaters, als Greenwood noch ein Kind war, bis hin zum Ende der angestrebten Profi-Skateboard-Karriere durch einen schweren Unfall. Verarbeitet wird das nun alles in Songs, die ein bisschen in der Zeit stehen geblieben sind - "Fighter" ist über weite Strecken die Art von eingängigem (Rap-)Rock, der vor zehn Jahren die Charts dominierte.
"Hybrid Theory" von Linkin Park ist sicherlich der größte Impulsgeber von "Fighter", aber auch die Einflüsse der zum selben Zeitpunkt veröffentlichten Scheiben von Papa Roach, Crazy Town oder POD sind unverkennbar. Allerdings wäre es zu einfach, die Platte alleine auf Grund dieses antiquierten Stilmixes abzufertigen - wer den Sound mag und sich auch an dick aufgetragener Produktion und viel zur Schau gestelltem Pathos nicht stört, bekommt nämlich zahlreiche Ohrwürmer serviert.
"Fighter", "Pushover", "Human" oder "Never Let You Go" hätten vor zehn Jahren gute Chancen gehabt, insbesondere die US-Charts auf hohen Positionen zu erklimmen. So ist Manafest für den Erfolg auf breiter Front eben ein ganzes Stück zu spät dran; seine Fans wird diese Platte aber sicherlich auch so finden. Der eine oder andere wird ja schließlich - wenn vielleicht auch heimlich - immer noch ab und "Hybrid Theory" aus dem Regal kramen. Da kann dann "Fighter" prima als qualitativ nicht stark abfallender Nachschlag dienen.