Generell verurteilen wir Name Dropping ja eigentlich immer, in diesem Fall bin ich aber mal selber Opfer davon geworden. Skeletonwitch gibt es nämlich schon ein paar Jahre, aber wäre nicht vorher groß kommuniziert worden, dass Kurt Ballou (Converge) ihr neues Album produziert hat - wer weiß, ob ich genauso aufmerksam hingehört hätte. Und es wäre schade gewesen, sich die Platte entgehen zu lassen - ich kann mich nämlich schon lange an keine Extrem-Metal-Scheibe erinnern, die derartig kurzweilig und Party-tauglich war.
Vorweg: Skeletonwitch sind trotz Ballou, trotz krachiger Produktion, einer Crust- und Punk-Anleihen und vieler Ecken und Kanten vor allem eine Metal-Band. Allerdings keine, die Lst hätte, sich auf einen Stil festzulegen. Zwar fühle ich mich vor allem an Schweden-Tod, alte At The Gates und frühe Darkest Hour erinnert. "Serpents Unleashed" ist aber eigentlich zu fast gleichen Teilen Death, Speed, Heavy und Thrash-Metal, hat vor allem stimmlich auch ganz klare Black-Metal-Anleihen, und packt dann eben am Ende noch eine punkige und rotzige Kante obendrauf.
Fast jeder der elf Songs gibt aber derart Vollgas, dass man förmlich mitgerissen wird von Spielfreude, Energie und vor allem den immer vorhandenen Melodien: Sowohl das Gegrgunze als auch die Gitarren legen großen Wert auf Wiedererkennungseffekte. Und auch wenn es dann doch mal etwas grooviger und Midtempo-lastiger wird, etwa im anfänglich ruhigeren und klassischerem Metal-Stück "Unending, Everliving", fräsen sich die Stücke ins Ohr.
Man kann sich jedenfalls vorstellen, dass Ballou beim produzieren dieser rasanten Metal-Brecher ein breites Grinsen auf dem Gesicht hatte - ganz so wie die vielen Hörer, die die Scheibe hoffentlich finden wird.