2002 war das Wörtchen "Screamo" in aller Munde, reihenweise gingen Bands durch die Decke, die irgendwie Hardcore, Punk und Emo mixten und damit halbwegs unter diesem Oberbegriff zusammengefasst werden konnten. Auch Funeral For A Friend waren damals schon zur Stelle, ihre Debüt-EP "Between order And Model" bekamen alleridngs nur einige Eingeweihte in die Hände - richtig ab ging es erst ein Jahr später mit dem Debüt-Album. Seit dem hat sich für die Waliser viel geändert - neben zahlreichen LineUp-Veränderungen (die Band heute hat kaum noch etwas mit der Band damals zu tun) wurde auch der Sound immer mal wieder angepasst, verworfen, neu orientiert. Hörenswert ist diese EP trotzdem noch - auch wenn man ihr durch und durch anhört, dass sie schon mehr als zehn Jahre auf dem Buckel hat.
Sieben Songs sind hier zu finden, die es zum Teil dann auch in etwas abgeänderter Form aufs Debüt geschafft haben - und genau diese Nummern funktionieren auch heute noch bestens. "Juno" etwa: Härte und Melodie, ein bisschen Hardcore-Geprügel und ein paar gefühlvolle Zeilen - das ist immer noch ein Hit, dem man allerdings zu jeder Sekunde anmerkt, dass er in einer Zeit geschrieben wurde, als viele Bands einen ähnlichen Klang hatten. Auch der Rest von "Between Order And Model" ist gut, aber sicherlich nicht zeitlos; würde heute eine Band ein ähnliches Debüt vorlegen, es würden sich nur die wenigsten dafür interessieren.
Insofern ist die Scheibe eindeutig eine Angelegenheit für Fans der Waliser, die bekommen allerdings einiges geboten: Neben vier zusätzlichen Live-Songs auch ein schönes Digipack oder aber ein auf 1000 Stück limitiertes Vinyl. (300 Stück in Weiß/Grün, 700 Stück in klarem Orange). Das Ganze erscheint übrigens bei End Hits Records - einem Label, das von den eng mit FFAF befreundeten BoySetsFire gegründet wurde. Also eine Sache von Freunden für Freunde - zumindest die 1000 LP-Exemplare sollten wohl mühelos weggehen.