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Montag, 27. Januar 2014

Eskimo Callboy - We Are The Mess (Redfield Records)

Eskimo Callboy bescheren ihrem Label Redfield Records eine Premiere - den ersten Einstieg in die deutschen Charts, und dann auch gleich noch auf Platz 8. Label-Gründer Alex freute sich dementsprechend: "Nach 13 Jahren Labelarbeit sind wir absolut sprachlos, unsere Premiere in den deutschen Charts direkt mit einem so hohen Einstieg feiern zu dürfen".

Verdient hätte Redfield so eine Platzierung schon viel früher, schließlich sind über die Jahre da so großartige Platten wie die von Fire In The Attic, Diatribe, Face Tomorrow und That Very Time I Saw erschienen. In den letzten Jahren hat sich die stilistische Ausrichtung allerdings spürbar geändert, eine Platte wie "We Are The Mess", deren erste Textzeile "Castrop City Bitch!" lautet, wäre vor ein paar Jahren noch ein ziemicher Fremdkörper gewesen. Der Erfolg scheint Redfield aber recht zu gebem, zumal diese Jungs erneut eine richtig gute Platte vorlegen - wenn man denn mit der richtigen Erwartungshaltung rangeht.

"We Are The Mess" definiert sich jedenfalls nicht über politischen Anspruch oder komplexe Kompisitionen. Die Platte will einfach Spaß machen und sich als Party-Soundtrack empfehlen - und das gelingt ihr dann auch praktisch von Beginn an. Man kombiniert wüsten und aggressiven Hardcore mit eingängigen Refrains, packt dann aber noch eine gute Portion Elektronik und Dubstep dazu. So ein bisschen, als würde man Skrillex, Killswitch Engage und A Day To Remember kreuzen.

Und während andere Bands aus so einem Stilmix dann meist nur drei oder vier Hits herausbekommen, wird hier im Grunde von Anfang bis Ende das Ohrwurm-Niveau gehalten. Das Titelstück, "Party At The Horror House", "Blood Red Lips", "Final Dance" - die Platte steckt voller prolliger, einfach gestrickter aber eben auch ziemlich effektiver Ohrwürmer, die auch durchaus mal etwas ruhiger zu Werke gehen..

Den nicht wirklich witzigen Zwischentrack "#elchtransformer" hätte man sich besser gespart, Castrop-Rauxel hätte nicht ganz so häufig erwähnt werden müssen, und überhaupt wird es so einige Leute geben, die diese Platte abgrundtief hassen werden. Aber eigentlich spricht letzteres ja auch für die Band - wer so polarisiert, muss schon irgendwas an sich haben. Die Party-Metal-Meute wirds ihnen danken.