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Montag, 17. Februar 2014

Erik Cohen - "Nostalgie Für Die Zukunft" (RYL NKR Recordings)

Gespannt konnte man schon sein auf das Debütalbum von Erik Cohen aka Jack Letten - der gute Mann hat schließlich jahrelang mit Smoke Blow ein Schlachtschiff  der hieisgen Rockszene angeführt, interessante Nebenprojekte gehabt und zudem mit den ersten Singles und der Debüt-EP von Erik Cohen gezeigt, dass er diesmal etwas stilistisch ganz eigenes vorhat. Einfach vergleichen ließen sich wummernde, eingängige Hymnen wie "Chrom" nämlich nicht - da waren zwar viele Einflüsse drin, so richtig passende Referenzen fielen einem trotzdem nicht ein.

Bis zu einem gewissen Grad gilt das nun auch für "Nostalgie Für Die Zukunft". Ein paar Grundanker gibt es zwar. Erik Cohen mag Depeche Mode, Danzig findet er ebenfalls super, Sisters Of Mercy, zudem diverse 70s-Gitarrenrock-Kapellen und David Bowie. Und oben drauf dann deutschen Gesang mit viel Hall und Geknödel (nochmal: Danzig). Nur haut einen das Komplettpaket dann leider doch nicht so um, wie man hätte erwarten können - die besten Stücke sind im Grunde die, die schon bekannt waren.

Das liegt vor allem daran, dass die bisher unbekannten Stücke von "Nostalgie Für Die Zukunft" über weite Strecken so zahm daher kommen. Nichts gegen Pop, aber das ist hier zum Teil schon schwülstig. "Treue Herzen" etwa ist eine ziemliche Schunkel-Nummer, das könnte man sicherlich auch dem Westernhagen-Publikum im Vorprogramm servieren. Und "Dirigent"; Wer hätte gdacht, dass Letten wirklich solche Pathos-Rocknummern in petto hat, die förmlich nach Feuerzeugen gieren. Verständlich, dass man in Zusammenhang mit Cohen zuletzt auch öfter Namen wie Grönemeyer oder Lindenberg hören konnte.

Von alten Smoke Blow-Fans wird hier jedenfalls nicht nur ein bisschen Toleranz erwartet, sondern die Bereitschaft sich auf etwas komplett neues einzulassen. Das fällt von Song zu Song mal nur ein bisschen (etwa beim Riff-Monster "Omega Mann"), dann doch sehr schwer. Und am Ende mag das ganze noch so ungewöhnlich klingen - für die Art von Begeisterung, die Letten so oft schon vermocht hat auszulösen, reicht es diesmal zumindest bei mir nicht.