Seiten

Dienstag, 15. April 2014

Plague Vendor - Free To Eat (Epitaph)

Die Anzahl dreckig-rotziger Gitarren-Bands, die sich mehr oder weniger deutlich auf Iggy Pop, MC5 und Co berufen, steigt in letzter Zeit gefühlt wieder exponentiell an, Plague Vendor ragen aber aus der Masse heraus - und das nicht nur, weil die Band gleich für ihr Debütalbum einen Deal mit Epitaph ergattern konnte.  Diese zehn Songs atmen zwar mehrere Jahrzehnte Garagen-Dreck, aber verpacken den in zehn intelligent geschriebene Hymnen, die irgendwo zwischen versiffter Lederjacke und The Hives-Maßanzug einen perfekten Mittelweg finden.

"Free To Eat" ist durch und durch retro, aber ohne retro zu klingen: Der nölige Gesnag, die krachigen Gitarren, die Garagen-Drums, dazu dann ein Händchen für sehr eingängige Melodien - Stücke wie "Cursed Love, Hexed Lust" sind mitreißende und unruhig zappelnde Hits, eine Midtempo-Hymne wie "Garden Lanterns" braucht gerade mal zwanzig Sekunden, bis man Textzeilen wie
"God damn, I've done it again, I found something better than a one-night-stand" mitsingt.

Beeindruckend außerdem: Das Album ist gerade mal 18 Minuten lang, aber in der kurzen Zeit bringt die Band soviel Energie und Spielfreude unter, dass es einem trotzdem nicht zu kurz vorkommt, sondern man glücklich grinsend den Repeat-Button drückt. Selten klang altmodisch so modern.