Für Bridge9-Verhältnisse sind Candy Hearts ja eigentlich eine ziemlich belanglose Band. In den Texten geht es weder politisch noch konzeptionell sonderlich anspruchsvoll zu - stattdessen sind Liebe und Beziehungsprobleme meist das Thema. Musikalisch wird weder auf Hardcore-Geschichte noch auf modernen und anspruchsvollen Lärm gesetzt, sondern einfachster Pop mit eingängigstem Punk gemixt. Das Ergebnis aber passt dann trotzdem wiederum bestens zu der renommierten Plattenfirma - qualitativ kann man Pop-Punk nämlich nicht viel besser machen.
Das liegt vor allem an Frontfrau Mariel Loveland: Eine geeigntere Stimme für diesen Stil kann man sich kaum wünschen, sie beherrscht es, zuckersüße Melodien zu singen und dabei aber zumindest noch einen ganz leichten punkigen Unterton zu behalten. So ein bisschen wie die weibliche Version von New Found Glory, die ja ebenfalls schon auf Bridge9 veröffentlicht haben - eben die Art von Musik, die jeden Tag zu Shorts- und T-Shirt-Wetter macht.
Der Opener "I Miss You" ist gleich der größte Hit der Scheibe, aber auch die folgenden "The Dreams Not Dead" oder das Titelstück sind Sommer-Ohrwürmer par excellance. Kritiker mögen bemängeln, dass der weitere Album-Verlauf etwas gleichförmig ist oder aber dass man Überraschungen vermisst. Stimmt schon. Ändert aber nichts an der guten Laune, die die Candy Hearts auch diesmal wieder von der ersten bis zur letzten Minute versprühen.