Kein Review des neuen Bunny Gang-Albums wird die Information außen vor lassen, dass hinter der Band Nathen Maxwell von Flogging Molly steckt. Und genauso wenig wird man darauf verzichten zu erwähnen, dass "Thrive" nichtsdestotrotz mit Irish Folh herzlich wenig am Hut hat - womit auch wir dieser Pflicht nachgekommen wären. Schwieriger wird es schon zu beschreiben, was genau einem denn hier geboten wird. Rock, Reggae, Pop - von allem ein bisschen, aber irgendwie nichts so richtig.
Das beginnt schon beim eigentlich ganz schönen Opener "The Reckoning" - relaxter Pop, leichter Offbeat, irgendwas zwischen Joe Strummer und Morrissey. "Sirens Through The City" erhöht dann Tempo, Beat und Tanzbarkeit, landet irgendwo zwischen The Clash und Hard-Fi und ist - schon wieder das Wort - "eigentlich" ein ganz netter Ohrwurm. "We Are The Ones" - eigentlich eine kleine Hymne mit Mitsing-Potenzial. Nur schafft die scheibe nie den Sprung von "eigentlich" zu "wirklich".
Das ist alles gefällig, poppig, handwerklich gut und von Produzent Ryan Hewitt (Sheryl Crow, The Avett Brothes) in den Sonic Ranch Studio in El Paso, Texas solide produziert. Aber es will partout kein Funke überspringen, kein Song wirklich hevorstechen, zumal vieles fast so wirkt, als wäre es darauf getrimmt, so unauffällig wie möglich zu klingen. "Thrive" ist ein angenehmes Album, an dem sich niemand stört, wenn es im Hintergrund läuft - bei dem aber auch kaum jemand nachfragen wird, wer denn das ist ist, um die Scheibe später dann in Ruhe zu hören.