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Donnerstag, 2. Juli 2015

Kissing Candice - Blind Until We Burn (Victory)

Ein paar Typen mit Masken, Metal mit Elektronik, böse Texte über Psychopathen - alles sattsam bekannt hier. Macht aber gar nicht so viel: Kissing Candice dürften zwar mit ihrem Auftreten auch die durchschnittlichen Großeltern nicht mehr erschrecken und mit ihrem NuMetal-lastigen sound nicht gerade einen Modernitätspreis gewinnen. Für Fans von ebenso eingängigen wie düsteren Metal-Tönen hat "Blind Until We Burn" aber trotzdem einiges zu bieten.

"My Perfect Hell" etwa ist ein schnell ins Ohr gehender Tanzflächen-Groover mit Disturbed-Anleihen und sehr viel Pop, "Chart Topper" überrascht mit ein bisschen Hardcore-Energie auf der einen und In Flames-Gitarren auf der anderen Seite. Es gibt aber auch die anderen Momente: Wenn in "Tusk" in etwas ungelenker Crossover-Manier zu kurzen Raps angesetzt wird, stellt sich schon irgendwie das Gefühl ein, dass Kissing Candice 15 Jahre früher einfach besser aufgehoben gewesen wären.

Andererseits: Wer diesen Soundmix aus Geboller und Melodie, metallischen Riffs und Synthie-Flächen im Refrain mag, hat in den letzten Jahren sicher vieles deutlich schlechteres vorgesetzt bekommen - Kissing Candice spielen den genre-Sound zwar eher nach als ihn neu zu beleben, aber dieses Nachspielen beherrschen sie zugegebenermaßen ziemlich gut.