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Montag, 26. Oktober 2015

Great Collapse – Holy War (End Hits)

Sollte jemand noch nicht mitbekommen haben, dass Thomas Barnett (Strike Anywhere) bei Great Collapse am Mikro steht, wird er es spätestens nach den ersten Takten des Openers und Titelstücks wissen – das ebenso raue wie melodische Organ, die tiefgründigen, ebenso politischen wie wütenden Textzeilen sind einfach eindeutig. Barnett hat sich zwar zweifellos weiterentwickelt, beherrscht jetzt noch mehr melodische Zwischentöne, das grundsätzliche Strike Anywhere-Gefühl ist trotzdem sofort da – und das ist natürlich höchst erfreulich.


Nach dem schnellen Opener wird allerdings offenbar, dass Great Collapse doch ein ganzes Stück entspannter zur Sache gehen – die Aggro-Regler sind weit runtergezogen, die anderen Mit-Musiker wie Gitarrist Chris Chasse (Rise Against) sorgen dafür, dass viele Songs eher nach Massen-tauglichem Stadion-Punk als nach politisch motiviertem kleinen Club klingen. Macht aber nichts, denn Songs wie „Break In Case Of Emergency“ sind definitiv Ohrwürmer, mit toller Melodie, mitsingbarem Refrain und viel Tiefgang.


Manch Barnett-Fan der ersten Stunde wird sich sicherlich trotzdem etwas mehr Rotz wünschen, und ein bisschen weniger Hochglanz bei der Produktion. Ein sehr gutes, eingängiges und vor Themen und Meinungen nur so strotzendes Werk ist Barnett und Co aber auch so einmal mehr gelungen.