Angeblich gründete der Kölner Tourmanager Kirsten A. Schuck
das Label Be True Music einzig und allein aus dem Grund heraus, um das Album
„Arise“ von Invivo veröffentlichen zu können; da muss er also schon sehr
überzeugt gewesen sein von der Qualität der Band. Die hatte die Scheibe bereits
2013 herausgebracht, allerdings in Eigenregie und damit weitgehend unter
Ausschluss der Öffentlichkeit, was jetzt – zwei Jahre später – nochmal
korrigiert werden soll.
Hört man sich „Arise“ dann an, kann man die Begeisterung
durchaus nachvollziehen – die Italiener sind zwar prinzipiell auf bekannten
Pfaden unterwegs und zitieren diverse große Namen, das aber auf gekonnte und
durchaus mitreißende Art und Weise. Die Band bewegt sich zwischen Rock und
Prog, hat auf der einen Seite also durchaus versierte Komositionen zu bieten, achtet
aber andererseits darauf, trotzdem eingängig, druckvoll und mitreißend zu
bleiben.
Das hat dann durchaus Züge von Muse, was die Theatralik und
die großen Melodien betrifft, ebenso aber von Tool, deren Groove und
hypnotische Wucht man übernimmt. Porcupine Tree werden ebenfalls immer wieder
zitiert, aber mit einem guten Schuss Deftones – die Songs überzeugen
Kompositions-Fetischisten ebenso wie diejenigen, die ihren Prog nur tanzbar auf
den Alternative Floor mögen. Noch ist zwar ein Stück zu gehen, um die Qualität
der genannten Bands komplett zu erreichen – weit ist die Strecke aber definitiv
nicht mehr.