Nach mehreren und größtenteils vielversprechenden Splits und
Eps legen die Muncie Girls – von deren drei Mitgliedern übrigens nur eines
weiblich ist – endlich ihr Debütalbum vor. Und das ist toll geworden – so
richtig. Vorausgesetzt, man mag Melodien und Schrammel-Gitarren, Punk-Spirit
und Pop-Sensibilität. Und wer tut das nicht?
Die Band bedient sich recht ungeniert bei vielen bekannten
Vorbildern. Der Sound liegt irgendwo in der Mitte zwischen den etwas
schrofferen RVIVR und den etwas glatteren Lemuria, Ramones und Donnas haben
auch Eindruck hinterlassen und manche 90s-Grunge-Alternative-Band ebenso – es
klingt eben einerseits dreckig und wütend, gerade was die Instrumentierung
angeht, und dann eben doch zuckersüß, was die Stimme betrifft. Das langt dann
im besten Fall für einen grandiosen Ohrwurm wie das fantastische "Respect", ansonsten aber auch immer noch für
ein schönes, ungeschliffenes Pop-Punk-Kleinod.
Übrigens ist das Ganze nicht nur musikalisch überzeugend,
sondern hat auch inhaltlich einiges zu bieten – viel Engagement, ein großes
Herz für den Feminismus, Bezüge auf Sylvia Plath; die Band legt auf den Inhalt
genau so viel Wert wie auf die Form – was From Caplan To Belsize dann endgültig
zu einer höchst empfehlenswerten Sache macht.