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Dienstag, 3. Mai 2016

anorak. - enthusiasts and collectors (Uncle M Music)

Schöner Bandname, auch klein und mit Punkt. Und irgendwie steht er auch ganz gut als Metapher für diese Band – man nehme einen insgesamt eher bekannten und bewährten Stil (Screamo/Emo/Indie), einen Anorak eben. Und verändere die Schreibweise durch Hinzufügen einiger überraschender und teils auch vertrackter Elemente. Klingt abgehoben, funktioniert aber auch ganz ohne Kopf und nur mit Bauch: „enthusiasts and collectors“ ist nämlich eine durch und durch mitreißende und positive Überraschung aus Köln.


Am Anfang fällt vor allem der Gesang auf – immer wieder ausbrechend und kippend, leidenschaftlich, trotzdem zumindest stellenweise melodiös. Und dazu dann Musik, die gerne etwas kompliziertere Wege geht, aber auch den klassischen Leise/Laut-Mix gut beherrscht – man nehme etwa das wunderbare „The Tempest“, das einen scharfen Ritt aus krachendem Noise, smartem Postpunk und leichtem Indie hinlegt.


Andere Stücke sind etwas glatter, aber nicht weniger intensiv – „forlorn_desolate_alone“ etwa oder „morning view“ setzen wahlweise mehr auf direkte Vertonung von Wut oder Leidenschaft, erzeugen so dichte, atmosphärische Momente – die aber auch einfach rocken. 

Zweifellos spannend und mitreißend, was anorak. zu bieten und zu erzählen haben – hier bringt sich jemand schon mal gut in die Stellung für die „Newcomer des Jahres“-Kategorie.