2016 ist ein gutes Jahr für Pop-Punk-Comebacks – nach Blink182
legen jetzt auch Good Charlotte nach längerer Abstinenz eine neue Scheibe vor. Manch
einer wird jetzt zwar meckern, dass man die beiden Bands doch gar nicht vergleichen
könne und Good Charlotte schon immer mehr Teenie-Schwarm als Pop-Punk waren –
nichts destotrotz wird es aber vor 10 oder 15 Jahren genügend Leute gegeben
haben, die die Alben beider Kapellen gleichermaßen abgefeiert haben.
„Youth Authority“ ist dann auch eine ziemlich klassische
Rückbesinnung auf den frühen Sound der Maddens – Good Charlotte experimentieren
nicht wie in ihrer späteren Phase mit Beats und Tanzflächen-Rhytmen, sondern setzen
fast durchgängig auf einfach gestrickte Pop-Songs. Das ergibt zwar keine
Überraschungen, aber doch ein paar tolle Sommer-Ohrwürmer: Das eröffnende „Life
Changes“, das an frühe Sugar Ray erinnernde „40oz Dream“, das Power-Pop-Stück „Keep
Swingin“ mit Kellin Quinn von Sleeping With Sirens oder „The Outfield“, das schon extrem an die „Rich&Famous“-Zeiten
erinnert– allesamt kleine Hits.
Je ruhiger die Band wird, desto belangloser klingt sie
allerdings auch: Das schmalzige „Cars Full Of People“ oder das erschreckend
schwülstige „Reason To Stay“, das trotz Gastgesang von Simon Neil (Biffy Clyro)
im Mainstream-Pathos-Radio-Rock absäuft, lassen einen immer wieder zur
Skip-Taste greifen. Trotzdem ist „Youth Authority“ am Ende des Tages besser,
als viele wohl erwartet hätten – die Scheibe enthält doch einige Momente, die
länger im Ohr bleiben als nur ein paar Sommer-Wochen.