Mit seinem Debütalbum konnte Rob Lynch zahlreiche Frank
Turner-Vergleiche einheimsen, bei Platte Nummer 2 wird sich das kaum ändern –
Rob ist zwar poppiger geworden, immer noch ist sein Sound aber so mitreißend
irgendwo zwischen Folk-Grundlagen und Punk-Attitüde angesiedelt, dass es kaum
einen besseren Referenzpunkt gibt.
Zugegeben, die Songs sind oft eher einfach gestrickt –
gleich der Opener „Prove It!“ setzt auf höchstmöglichen Ohrwurm-Faktor und
Good-Time-Atmosphäre, das etwas ruhigere Titelstück oder das tolle „Selfish
Bones“ bleiben ebenfalls bereits nach dem ersten Hören im Kopf. Lynch beherrscht
im weiteren Verlauf ruhige Balladen ebenso wie Bar-taugliche Singalongs,
versprüht viel Wortwitz und trotz einiger inhaltlicher Melancholie beständig gute Laune.
„Baby, I’m A Runaway“ ist ein sommerlich entspanntes, höchst
melodisches und durchgängig mitsingbares Pop-Indie-Folk-Scheibchen geworden – einfach
ein durch und durch sympathischer Album-Zweitling.