Seiten

Donnerstag, 4. August 2016

Save The Lost Boys – Temptress (Victory)

Böswillige Beurteilung von „Temptress“: Hatten wir alles schon x-mal, klingt abgekupfert, ist textlich belanglos und viel zu zahm.

Gutmütige Beurteilung von „Temptress“: Klassisches Songwriting, schöne Melodien, sommerliche Stimmung, genug Refrains zum Mitsingen.

Und was trifft nun besser?


Die Wahrheit liegt wie so oft irgendwo in der Mitte: Save The Lost Boys spielen eben ganz klassischen, durchaus Großformat-tauglichen Pop-Punk. Also einen Sound, der mal an Blink182, mal an New Found Glory, aber auch ganz oft an frühe Fallout Boy und generell an Bands erinnert, mit denen US-Highschool-Komödien vor zehn Jahren so gerne unterlegt wurden.


Das hat keinerlei politische Botschaft, keine Ecken und Kanten, auch keine Überraschungen und oft einen etwas übertriebenen Hang zu Melodramatik, Pathos, Stadion. Aber im Gegensatz zu vielen gesichtslosen Kopien immerhin einige starke Melodien, gut gesetzte OhOh-Chöre und die typische Portion Gute Laune – und so viele eingängige US-Pop-Punk-Scheiben erscheinen aktuell ja auch wieder nicht, um „Temptress“ nicht zumindest eine Chance zu geben.