Klassische Einstiegsfrage: Braucht man anno 2016 wirklich
ein neues Album der Abstürzenden Brieftauben? Klassische Antwort: Warum denn
nicht? Wobei Sinn und Unsinn dieses Album für jeden persönlich sicherlich stark
damit zusammen hängt, ob man diese Band schon vor 20 Jahren gewertschätzt hat -
oder eben nicht. Denn sowohl musikalisch als auch inhaltlich bleibt sich die
Band treu.
Das konnte man schon am vorab veröffentlichten und durchaus
gelungenen „Nie Wieder Pegida“ feststellen – die politische Ausrichtung ist
selbstverständlich die gleiche, die tonale ebenso. Auch ansonsten geht es um
typische Themen wie Kapitalismuskritik und die Vorzüge des Punkrocker-Lebens, gewohnt
bissig und ironisch.
Für Fans – und von denen gibt es aus gutem Grund weiterhin
viele – mit Sicherheit eine gelungene Rückkehr, zumal es auch eine schicke limitierte Sammelbox gibt. Ob sich wirklich viele neue
Fans begeistern lassen, bleibt hingegen abzuwarten – live jedenfalls kann man
die Band in Kürze im passenden Umfeld zusammen mit Dritte Wahl oder Wizo
erleben; eine Reise in die Vergangenheit also, ohne dass Staub weggeputzt
werden müsste.