Sum41 sind also doch wieder da – der Sänger ist wieder fit,
die Band nach ein paar Jahren Pause mit voller Energie wieder am Start. Ob sich
jetzt wirklich viele Leute sehnsüchtig ein neues Lebenszeichen gewünscht haben,
sei mal dahin gestellt, „13 Vices“ ist jedenfalls glücklicherweise kein
Ärgernis geworden – auch wenn man natürlich den großen Pathos und die Nähe zum
Stadion, die Sum41 schon immer hatten, auch diesmal wieder mögen muss, um in
die Platte rein zu kommen.
Das beginnt schon beim Opener „A Murder Of Crows“, wo nicht
nur der Songtitel an AFI erinnert – Soundspielereien, Drama, sich langsam
steigernde Thetaralik: Da wird die Intensitäts-Latte gleich mal recht
hochgelegt. Im folgenden „Goddamn I’m Dead Again“ wird es aber wieder deutlich
geradliniger und Punkrockiger – das ist die Art von energetischer und
mitreißender Hymne, die auch anno 2016 noch jeden Circle-Pit mit Leben füllen
kann; Metal-Gegniedel inklusive. Denn natürlich sind die Poser-Metal-Zitate
immer noch da, und sie ergänzen sich weiterhin prima mit den melodischen
Rotz-Momenten.
Etwas schwieriger und beliebiger wird es dann, wenn „13
Voices“ doch zu stark ins Formatradio abdriftet – „Breaking The Chain“ ist
Midtempo-Breitwand-Sound, „There Will be Blood“ simpler Riff-Rock mit
Glam-Momenten, ein Stück wie „God Saves Us All“ schwimmt schon stark im Linkin
Park-Fahrwasser. Das ist durchaus unterhaltsam, aber nicht unbedingt eine
Songwriting-Glanzleistung – was Fans der Band, die genau diesen Mix schätzen, aber
weder stören sollte noch wird.