Beim Bandnamen Cocaine Piss darf man schon damit rechnen,
dass die gebotene Musik wohl eher etwas härter daher kommt, hinzu kommt noch
der Name von Steve Albini als Produzent – da freuen sich Anhänger etwas
schrägerer Klänge. Wobei sich auf „The Dancer“ auch ein paar Melodien finden,
die sich aber immer wieder auch ganz gut verstecken.
Im Grunde ist das ein hektischer Mix aus Crust, Punk und
Noise mit einem Hauch Indie – das Spektrum reicht von Dead Kennedys-Geschepper
über Jesus Lizard-Attacken bis hin zu groovenden Lärm-Eskapaden. Der hibbelige
weibliche Geschrei-Gesang ist der rote Faden, der alles irgendwie zusammen hält
und mal für Wiedererkennung sorgt, mal aber auch für Schmerzen im Ohr sorgt –
smarter Lärm wie dieser pendelt eben häufig zwischen wütend-mitreißend und kratzig-überdreht.
Insgesamt dürften die Belgier mit „The Dancer“ aber unter
den Krach-Liebhabern diverse neue
Freunde finden, weil man den Spagat aus Kopf und Bauch, Crust und RiotGirl,
Rotz und Struktur recht gekonnt meistert.