Da kommt aber eine überraschend rotzige Lärm-Keule aus
Hamburg: Stay Heart mögen zwar von Beginn an irgendwie “bekannt” klingen, gehen
aber so schnell, energetisch und gekonnt vor, dass man sich gar keine Zeit nimmt,
nach Vergleichen zu suchen – sondern mit recht breitem Grinsen lauter dreht. Das
Ganze hat eine massive 90er-Kante und ist im besten Sinne des Wortes
Hardcore-Punk – der klassische Old School-Sound ist die Basis, über die Melodien
geschrubbt und Chöre gebrüllt werden.
Ein bisschen frühe The Bronx hört man raus, ab und zu geht
man vom Gas und zitiert frühe As Friends Rust, und trotz einiger auf den ersten
Blick eher platt und klischee-haft wirkendenden Songtiteln wie „Roots“, „Against
Us“ oder „I Hate You“ haben die Hanseaten soviel Vehemenz in Sound und Stimme,
dass man ihnen ihre Dringlichkeit und Überzeugung durchgängig abnimmt.
Erfrischend ungestüm.