Ronnie Radke ist mit einem neuen Album seiner Band am Start,
und auch diesmal wird sich nicht viel am Status eines der umstrittenstem
Frontmänner im weiten Punk-Emo-Rock-Umfeld ändern – die ganz eigene Attitüde
und unverhohlene Großkotzigkeit zeichnet ihn weiter aus, ebenso aber auch wie
sein Händchen für verdammt eingängige Melodien. Der ehemalige Escape The
Fate-Chef weiß weiterhin, wie sich Hymnen fürs Stadion anhören müssen - nur
leider fehlt es erneut an Texten, die es auch verdient hätten von Millionen
mitgesungen zu werden.
Musikalisch ist „Coming Home“ runder ausgefallen als die
Vorgänger; es gibt weniger Screams, aber auch weniger Raps, die Stücke
fokussieren mehr auf den klassischen Rocksound und pendeln dabei zwischen
Pop-Punk inklusive eindeutiger Blink182-Anleihen, aber eben auch den gewohnt
dick aufgetragenen, aber sehr poppigen Emo-Rockern wie „Superhero“, die
musikalisch nicht viel, lyrisch aber einiges vermissen lassen. Das wird Fans trotzdem
erneut gefallen und wahrscheinlich auch neue Hörer hinzugewinnen, da die Platte
homogener und mehr aus einem Guss wirkt. Wer Radkes Art in der Vergangenheit
nicht mochte, findet aber auch 2017 kaum Argumente seine Meinung zu ändern.