Irgendwie hat man ja bei vermeintlichen Legenden immer ein
etwas mulmiges Gefühl, wenn sie ein neues Album veröffentlichen. Cock Sparrer
sind die Streetpunk-Institutuion schlechthin, keine Frage. Aber kann eine
Punk-Band mehr als 40 Jahre nach ihrer Gründung noch relevante Alben aufnehmen?
„Forever“ beantwortet diese Frage recht entspannt – mit einem mehr als klaren,
im Singalong-Chor vorgetragenen „Ja“.
Natürlich gibt es hier weder stilistische Überraschungen
noch Veränderungen – die Band hat ihren Sound vor Jahrzehnten gefunden und
ändert ihn nicht mehr. Wobei Variation trotzdem eine große Rolle spielt: Zackig
oder entspannt, melancholisch oder mit Sommerlaune, das Album deckt alles ab. „Every
Step Of The Way“ ist der relaxte Ohrwurm, „One By One“ die Hymne, „Believe“
betont, dass man es hier trotz aller Melodien immer noch mit Punkrock zu tun
hat, „Don’t Tell Anyone Anything“ ist schon extrem simpel und poppig, trotzdem
singt man es mit.
Da macht sich bezahlt, dass Cock Sparrer im Vergleich zu so
vielen anderen Kapellen eben nicht inflationär viele Scheiben veröffentlicht
haben, sondern immer nur dann Alben herausbringen, wenn sie auch das Gefühl
haben, Material zu haben das gut genug ist. Smarte Strategie der alten Herren.