In den USA ist On The Shoulder Of Giants schon seit einem Jahr
erhältlich, hier geht es erst jetzt offiziell in den Vertrieb – wohl vor allem,
weil James in diesem Jahr auf deutschen Bühnen und Festivals zu sehen war.
Aufgenommen wurde die Scheibe in den Sun Studios in Memphios, passend dazu
verpflichtet sich James auch traditionellen und historischen Klängen: „On The
Shoulder Of Giants” zelebriert klassischen Blues & Folk.
Die gewichtige, prägnante und auch etwas schroffe Stimme ist
prädestiniert für diese Art von Musik, die spärliche musikalische Untermalung
verstärkt den düsteren, dunklen Sound. Das lässt einen anerkennend und
schleppend mitnicken. Allerdings nicht all zu lange – irgendwie übertreibt es
James nämlich mit der historischen Genauigkeit.
So gekonnt jeder einzelne Song wirkt, so monoton klingt das
Ganze auf Album-Länge – auch wenn etwa ein „Snake Eyes“ auf etwas eingängigeres
Gitarrenspiel setzt, ist eine gewisse Monotonie unbestreitbar. Das mag auf
manchen Hörer einen hypnotischen Effekt haben – auf viele andere aber
wahrscheinlich eher einen einschläfernden.