Seiten

Montag, 23. Oktober 2017

Lyvten – Bausatzkummer (Twisted Records)

Die Schweizer von Lyvten legen mit Bausatzkummer ihr zweites Album vor, und wie schon bei ihrem Erstling setzen sie sich gekonnt zwischen alle Stühle. Irgendwie ist das Punkrock, aber irgendwie auch Postpunk, Noise, Indie und so einiges mehr – man kann zwar eingängig sein, will das aber immer nur bedingt, kratzen und beißen und wehtun ist mindestens genauso wichtig.



Das zeigt schon der Opener „Bleib So Anders“, der immer mal wieder die Melodie vorlässt – aber immer wenn man als Hörer denkt den Song gerade eingefangen zu haben, quietscht und schreddert die Gitarre, der Beat wechselt und man sucht nach einem neuen Ohrwurm-Haken. Beim folgenden „Alles Asche“ kommt dann noch eine dicke Schippe verquere Düsternis hinzu,  aber gerade wenn man denkt es wird wirklich anstrengend kommt ein „Nur Das Beste“ um die Ecke, was irgendwie auch von frühen Muff Potter sein könnte. "Politur und feine Seiten" eigentlich auch, nur kommt da noch einiges gehetzt und getrieben klingendes on top. Klingt wirr? Ist es teilweise auch. Teilweise aber auch echt gut. Und alles andere als langweilig.