Satte fünf Jahre musste man auf das neunte Album von
Converge warten, aber um gleich mal die Phrasen-Maschine anzuschmeißen: Die
Zeit war es wert. Die Band erfindet sich auf „The Dusk In Us“ sicherlich nicht
neu, packt dafür aber alles, was sie über die Jahre ausgezeichnet hat, in ein
Amalgam aus Lärm und Atmosphäre, Schmerz und Wut, Leidenschaft und Verzweiflung.
Das ist alles andere als leichte Kost, aber trotzdem mitreißend und
stellenweise sogar eingängig.
Aber der Reihe nach: Mit „A Single Tear“ gibt es den
perfekten Opener, der ebenso wuchtig wie progressiv, vertrackt wie smart
komponiert den Ton setzt - bevor dann im folgenden „Eye Of The Quarrel“ weniger
verschachtelt und dafür umso aggressiver unerbittlich durchknüppelt wird. „Under
Duress“ startet mit einem wahnsinnig tollen Groove-Riff in bester
Snapcase-Manier, „Arkhipov Calm“ steigert sich zu einer wahnwitzig technischem
Metal-Eskapade, wohingegen der Titelsong sich in einem Shoegaze-Meer aus
Emotion ergießt.
Wer es zäh und mit Sludge-Anteil mag zelebriert „Trigger“, „Cannibals“
und „Reptilian“ bewegen mit einem komplexen Mix aus Härte und Stilwechseln. Mit
„The Dusk In Us“ erfinden sich Converge zwar kein bisschen neu – dafür unterstreichen
sie einmal mehr ganz energisch, warum sie so gut und wichtig sind.