Schöner Album-Titel – “The Pyramid Tears Of Simba” lässt
schon vermuten, dass einem auf dem zweiten Album von Orph nicht unbedingt
typische Durchschnittskost erwartet. Das Label spricht von Dream-Pop und Einflüssen
aus Folk und Punk, beim Hören denkt man aber vor allem unweigerlich an die
70er, Air und MGMT.
Ersteres, weil Orph nichts von standardisierten
Song-Formaten halten, sondern gerne kunstvolle Arrangements mit Überraschungen,
Wendungen und Verschachtelungen bieten, letzteres, weil bei alledem trotzdem
immer sehr eingängige, sanfte, verträumte Momente herauskommen.
Das hat mal Soundtrack-Charakter, ist mal ganz einfach
Hit-verdächtig, dann wieder sehr nachdenklich und schwermütig. Orph durften
übrigens sowohl Casper als auch Philipp Boa schon supporten, was zeigt: Genre
ist hier gar nicht so wichtig, Stimmung und Atmosphäre dafür umso mehr.