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Dienstag, 19. Juni 2018

Mad Caddies - Punk Rocksteady (Fat Wreck)


Wenn Bands nach vielen Jahren ihres Bestehens ein Cover-Album herausbringen, ist das oft ein wirklich schlechtes Zeichen – weil viele so versuchen, mangelnde Kreativität und den Wunsch nach eionem schnellen Hit zusammen zu bringen. Insofern konnte man bei der Ankündigung von „Punk Rocksteady“ schon skeptisch werden – gehören die Mad Caddies jetzt also auch zu den einfallslosen Nachspiel-Kapellen?


Der erste Hördurchgang beruhigt zum Glück. Und das liegt vor allem an zwei Dingen. Erstens hat man eine sehr geschmackvolle Playlist zusammen gestellt – diverse Punkrock-Klassiker von Operation Ivy über Misfits bis hin zu No Use For A Name und Joey Cape zeugen schon mal von einer gewissen Stilsicherheit. Darüber hinaus gelingt es den Caddies aber auch, allen Songs ihren eigenen Stempel aufzudrücken und aus sehr unterschiedlichen Songs ein sehr stimmiges Gesamtwerk zu machen.

Alle Songs kommen in meist entspannter Ska-/Reggae-/Rocksteady-Manier daher – und das steht den Stücken erstaunlich gut. Die Melancholie in Sorrow von Bad Religion, das sommerliche „She“ von Green Day, die trotzige Variante vom NOFX-Klassiker „She’s Gone“: Bekannte Melodien und Texte, neues Format, und alles fügt sich ganz wunderbar. Unendlich kreativ ist so eine Scheibe natürlich trotzdem nicht. Wenn schon Cover, dann aber bitte so stimmig und homogen wie hier.