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Donnerstag, 9. Mai 2019

Bad Religion – Age Of Unreason (Epitaph)


Politisch düstere Zeiten kann man sich selten schön reden – maximal mit dem kleinen Trost, dass kritische Musik floriert. Das galt für den Punkrock in Zeiten eines George Bush, und es gilt immer stärker auch für die aktuelle Trump-Phase. Bad Religion sind da ein perfektes Beispiel. Sie haben sich Zeit gelassen für ihr Statement zur aktuellen Situation.

Dafür ist es aber über weite Strecken ebenso vorhersehbar wie großartig geworden. Album-Titel und Song-Namen wie „Chaos From Within“ geben es schon vor – die Ungläubigkeit ob des politischen Handelns oder Pläne eines Mauerbaus sind groß. Das führt zu den typischen OhOh-Chören und streckenweise herausragenden Texten.


Wobei „Age Of Unreason“ sich auch ein bisschen um musikalische Abwechslung bemüht – was mal gut geht, etwa im zynischen und trotzdem wunderschönen „Candidate“, das musikalisch an Graffins Solo-Werke erinnert. Manchmal aber auch etwas beliebig wirkt: „Lose Your Head“ klingt wie ein Midtempo-Americana-Moment, irgendwie nach Tom Petty (und dessen langweiligere Momente). Das machen rotzige Momente wie das tolle und tatsächlich an 80er-Frühphasen gemahnende „Do The Paranoid Style“ aber locker wett. Und „Age Of Unreason“ wird  so zwar nicht zu einem der besten, aber doch zu einem sehr guten Bad Religion-Album.