Fake Names wurden im Vorfeld ihrer ersten Album-Veröffentlichung von Plattenfirma und PR bereits massiv als Punkrock-Supergroup beworben – was angesichts des LineUps aber auch gar nicht so wahnsinnig übertrieben ist. Immerhin haben sich hier Brian Baker (Minor Threat, Dag Nasty, Bad Religion), Michael Hampton (S.O.A., Embrace, One Last Wish), Dennis Lyxzén (Refused, International Noise Conspiracy, INVSN) und Johnny Temple (Girls Against Boys, Soulside) zusammen getan; zunächst nur just for fun, und dann wurde doch gleiche eine Platte daraus.
Interessant an der Scheibe ist, wie unspektakulär sie angesichts des LineUps klingt. „Fake Names“ ist eine gute, eingängige, gelungene Scheibe – aber bestimmt keine aufregende. Und vor allem ist der Punkrock hier eher im Herzen als im Sound – die Songs bewegen sich zwischen Garage, Indie, Power Pop und sogar ein bisschen Alternative Country und sind nur am Rande klassischer Punkrock. So als hätte man die sanften Momente der Hellacopters mit Gaslight Anthem vermischt, eine gute Portion Weezer obendrauf, etwas Dag Nasty dazu und dann noch die Stimme von Dennis im T(I)NC-, nicht im Refused-Modus – fertig ist ein Album, das bei wenig Aufmerksamkeit auch einfach unauffällig durchläuft, bei mehr Hingabe aber nach und nach richtig schöne Kleinode offenbart.
Eine gelungene Schiebe von ein paar Musikern, die ihr Handwerk verstehen und nicht das Gefühl haben, irgendjemandem noch etwas bewiesen zu müssen.