Die werden immer noch besser
- hätte man nach der Entwicklung der letzten Jahre ja nicht unbedingt
erwarten können. Aber von vorn: Erst kam
quasi aus dem Nichts die sehr gute Debüt-EP „Stumbling Home“ beim schwedischen
Label Blackstar Foundation 2013 dann das
schon mit Spannung erwartete, die Erwartungen aber tatsächlich noch übertreffende
erste Album „The Drama’s Done“ - und jetzt legt die Truppe aus Münster mit „Of
Glass And Paper“ vor allem in punkto Songwriting nochmal einen Drauf.
Wobei: Idle Class sind insgesamt etwas langsamer geworden,
es gibt mehr Songs im Midtempo, und man geht nicht mehr so gnadenlos auf die
mehrstimmigen Chöre. Was aber nicht heißt, dass die Hitdichte spürbar
abgenommen hätte – die Gute-Laune-Hits finden sich ebenso wie die glanzvollen
PunkmeetsEmo-Momente. „All Kippers And
Curtains“ etwa ist bestens für Lawrence Arms-Fans geeignet – best of both world
von Pop-Punk bis Gainesville.
Auch an anderer Stelle kombiniert man Melodycore mit rauem
Gesang, eingängigen Refrain und hymnische Chören. Zahmer auf der einen Seite –
man nehme etwa ein Stück wie das teils sehr relaxte „Outatime“ - aber eben auch
vielschichtiger auf der anderen Seite, ohne dass die Stücke nicht ähnlich gut
im Ohr hängen bleiben würde. Da wird eine Band im Zeitraffer erwachsen, ohne ihr
gutes Händchen für Melodien zu verlieren. Schön, das mitanzuhören.