Seiten

Montag, 10. Februar 2020

Green Day – Father Of All…. (Reprise)




Man hat es ja auch nicht leicht als Pop-Punk-Band. Entweder nimmt man in regelmäßigen Abständen „immer wieder das gleiche“ Album auf – und wird für die Monotonie kritisiert. Oder aber man wagt einen ganz neuen Schritt – und muss sich dann anhören, dass das auch nicht so das richtige ist. Green Day sind da ein Parade-Beispiel: Gut, um Weiterentwicklung in gewissen Graden war die Band zwar immer irgendwie bemüht, was sie jetzt auf „Father Of All…“ machen, ist aber schon drastisch. Über weite Strecken dürften selbst viele Fans kaum merken, dass hier wirklich Green Day am Werk sind. Und zumindest bei mir sorgt das dann schnell dafür, dass ich die „alten“ Green Day vermisse.


Dabei ist „Father Of All…“ durchaus ein eingängiges Album. Die Songstrukturen sind simpel, fast jeder Song baut darauf, sofort verstanden zu werden und im Kopf zu bleiben. Allerdings eher im Ohr des Garagen-Hörers als des Punk-Fans. Der Gesang ist über weite Strecken stark verzerrt, die Musik setzt auf Rock. „Fire, Ready, Aim“ etwa klingt zu hundert Prozent nach The Hives – ein kleiner Test im Bekannten-Kreis ließ fast immer die Schweden als Antwort kommen, nie Green Day. „Oh Yeah“ lässt an White Stripes denken und will, zumindest im Refrain, ins Fußball-Stadion, „Sugar Youth“ hat zwar einen Pop-Punk-Refrain, aber eine Danko Jones-Strophe.

Ausgerechnet der letzte Song „Graffitia“ weiß dann zumindest mir noch mal richtig zu gefallen – weil das der eine Song ist, in dem Green Day dann eben mal fast doch durch und durch nach Green Day klingen. Aber wie eingangs erwähnt – das kann auch eher ein Problem des Hörers sein, der auf etwas bestimmtes hofft und was ganz anderes bekommt.