Und wer jetzt sagen will: Naja, wahrscheinloch würde auch gar kein größeres Label diese Scheibe veröffentlichen wollen, irrt massiv - die sechs Songs von "Lebenslang" könnten allesamt problemlos erfolgreich im Radio laufen. Da muss man gar nicht mal den irgendwann mal geäußerten Vergleich "die Münchener Freiheit des Punkrock" nehmen, der zwar irgendwie treffend, aber dann auch wieder ganz falsch ist - Pathos geht den Kafkas nämlich komplett ab.
Hit-Tauglichkeit dafür nicht: "Ich tanze nackt in meinem Zimmer" ist ein gut gelaunter Mix aus NDW, Indie- und Elektro-Ohrwurm, "Nicht nach Hause" zuckersüßer Power-Pop, und "Kannst Du Sie Hören" hat die Intensität früher Kettcar-Songs. Live spielt man das Ganze zudem immer noch so zackig, wie es sich für eine Punk-Band eben auch gehört - da fällt es einem schwer, die EP nicht auch durch und durch sympathisch und toll zu finden.