Mittwoch, 18. Dezember 2013

VA - Punk Goes Christmas (Fearless)

Die "Punk Goes Irgendwas"-Sampler gibt es schon seit vielen Jahren, und da sie sich großer Beliebtheit erfreuen, war auch eine Weihnachts-Edition wohl nur eine Frage der Zeit. Wie bei den anderen Veröffentlichungen der Reihe interpretiert Fearless das Wörtchen "Punk" auch hier wieder sehr großzügig - diese Scheibe läuft jedenfalls über weite Strecken kaum Gefahr, bei Oma oder Opa auf der Familien-Weihnachtsfeier für einen irritierten Gesichtsausdruck zu sorgen; die meisten Songs sind poppig, festlich und alles andere als laut.

Zusammengetrommelt wurden insgesamt 12 Bands, davon etwa die Hälfte berühmt und bekannt, die andere Hälfte nicht ganz so. New Found Glory beginnen mit dem für ihre Verhältnisse sehr ruhigen, akustischen und recht gelungenen "Nothing For Christmas", All Time Low dürfen in "Fool's Holiday" dann Tempo und Lautstärke etwas anziehen. Real Friends bewerben sich mit dem angenehmen "I Had A heart" für den Get Up Kids-Gedächtnispreis, Man Overboard legen hingegen mit "Father Christmas" einen Song vor, der sich zumindest redlich bemüht, das Genre "Pop-Punk" auch wirklich zu verdienen.

In dem Stil geht es zwischen bedächtig und etwas munterer weiter: The Summer Set fahren einmal mehr die Highschool Musical-meets-Electro-Pop-Schiene, Crown The Empire widmen sich komplett Herzschmerz und Kitsch, und auch Yellowcard sind in Schunkel- und Kerzen-Laune. Set It Off erinnern in "This Christmas (I'll Burn It To The Ground) an My Chemical Romance, William Becket darf ganz am Ende nochmal zur romantischen Bescherung aufspielen.

Kurzum: Die Welt hat schon bessere Weihnachts-Platten gesehen, auch dieses Jahr gab es dank der Bad Religion-Scheibe für Punkrock-Freunde überzeugenderes zum Fest - ein gut anzuhörendes und mit einigen schönen Momenten gespicktes Sammelalbum ist aber auch hier allemal zusammen gekommen.