Stattdessen hat man das Tempo runter-, den Melodie-Anteil raufgeschraubt - und eine kräftige Prise Stadion-Rock hinzugefügt.
Wenn da gleich zu Beginn der "Destroy"-Chorus angestimmt wird, fühlt sich das eher wie ein Manowar-Intro als eine Metalcore-Einleitung an. Auch danach verbreitet der Song mit seinem markanten und ewig wiederholten melodischen Death-Riff eher Kutten- als Camo-Short-Feeling. Oder "Vice Grip": Mit erhobener Faust wird hier in Poser-"Yeah"-Chöre eingestimmt, und es würde nicht wundern, wenn Parkway Drive damit demnächst im Stadion auftreten und dazu ein Feuerwerk abbrennen - was nicht metaphorisch gemeint ist.
Bei "Crushed" beschwört man dann gar die NuMetal-Geister, mit düsteren Klängen und Sprechgesang-artigem Gesang, "Writings On The Wall" schraubt das Tempo sogar noch weiter runter und suhlt sich in atmosphärischem Düster-Rock. Das wird dem einen oder anderen Fan der ersten Stunde dann doch deutlich zu weit gehen.
Ist die Überraschung erstmal verdaut, muss man aber eingestehen: Parkway Drive sind nicht nur experimenteller, langsamer und rockiger als je zuvor - sie haben wieder ein Album mit unzähligen Hits abgeliefert. Vorausgesetzt, man mag eben nicht nur den -core, sondern eben auch den Metal-Anteil und stört sich bei dem nicht an den großen, pathetischen Momenten - von denen gibt es nämlich sehr viele. Aber das sind eben fast auch ausnahmslos sehr gute.
Mein erster Gedanke war irgendwie, dass da jemand während des Songwritings wohl Europe's Final Countdown und ein paar 80er Iron Maiden Platten gehört hat.
AntwortenLöschenAber wenn man sich darauf einlässt, dann ist Ire eine wirklich gelungene und abwechslungsreiche Platte.