
Nun kann man über Reunions denken was man will. Dass die Spannung auf ein neues Album einer Band wie Verse groß ist, wird wohl niemand bestreiten. Immerhin galt speziell "Aggressions" für viele als Meilenstein. Genau die darauf gezeigten Stärken spielen Verse auf "Bitter Clarity, Uncommon Grace" weiter aus. Das heißt vor allem, dass Intensität nicht durch Geknüppel erzeugt wird. Verse haben eher die Geschwindigkeit noch etwas weiter reduziert, es gibt viele fast epische Parts. Nur an Sean Murphys Gesang hat sich nichts geändert. Und der ist dann auch zum Großteil für die erzeugte Intensität verantwortlich.
Das hier auch inhaltlich wieder einiges drin steckt, zeigen bereits die beiden ersten Stücke "The Selfish Of The Earth" und "The Selfless Of The Earth". Die Texte fallen etwas persönlicher aus, als noch auf "Aggressions". Wütend sind Verse aber noch immer - oder vielleicht mittlerweile erst recht. Und vermutlich war diese angestaute Energie auch der Grund für die Reunion.
"Bitter Clarity, Uncommon Grace" macht da weiter, wo "Aggressions" aufgehört hat, ist eine natürliche Weiterentwicklung. Und enttäuscht als solche definitiv nicht. Verse zeigen abermals wie abwechslungsreich und intensiv Hardcore klingen kann - und festigen damit den Status, den sie schon vor ihrer Auflösung inne hatten.