Bad Ideas begann mal als Solo-Projekt von Sänegr Sam Cook, ist mittlerweile aber zu einer kompletten Band angewachsen - und dürfte mit dem zweiten Album "Compromise" zahlreiche neue Freunde finden. Die zehn Songs finden nämlich einen guten Mittelweg aus nachdenklichem Singer-Songwriter, beschwingtem Indie, hymnischem Folk und einer guten Portion Pop - und landen so irgendwo zwischen Frank Turner, Gaslight Anthem und diversen Solo-Projekten ehemaliger Punkrock-Frontmänner.
"Compromise" gefällt dabei deshalb so gut, weil es der Platte gelingt, bei allen Problemen und Klagen eine positive Stimmung zu verbreiten. Ein Stück wie "No Secret, I..." macht das am besten deutlich: Reduzierter und leiser Songwriter-Beginn, Uptempo-Einlage im Refrain samt mitsingtauglichen Zeilen - hier darf getrauert werden, aber immer nur für einen überschaubaren Zeitraum.
Und Songs wie "A Little Lost" sind einfach kleine rockige Pop-Perlen, die ebenso melancholisch wie mitreißend sind. "Compromise" ist am Ende zwar trotzdem eine zurückhaltende Platte, sie umarmt einen nicht ganz so stürmisch wie der jetzt mehrfach genannte Turner. Aber schenkt man ihr etwas Aufmerksamkeit, belohnt sie mit einer ganzen Handvoll schöner Song-Kleinode.