Montag, 30. Mai 2016

Tiger Army - V •••– (Rise Records)

Satte neun Jahre haben sich Tiger Army für ihr neues Album Zeit gelassen – und manch alter Fan der schnelleren Momente wird sich eventuell fragen, warum er so lange auf die neue Scheibe gewartet hat. Das instrumentale Intro und der erste Song schlagen zwar noch eindeutig in die Uptempo- und Rockabilly-Schiene, danach geht es aber mindestens fünf Jahrzehnte zurück in der Zeit – man muss seichte Pop-Sounds aus der „alten Zeit“ mögen, um an „V •••-„ Gefallen zu finden.


Nick 13 kommentierte ja bereits die  Single "Prisoner Of The Night" mit
“Our sound has always been about a mix of old and new. But this song, like others on the new record, draws from the early ’60s. It was a transitional period after the end of rock ‘n’ roll’s first wave, but prior to the British invasion. There was a lot of sonic experimentation as people tried to figure out, ‘What’s next?’ Radio singles of that era also went on to influence early NYC punk, so ‘Prisoner’ plays with that as well.”


Und so wirkt die ganze Scheibe irgendwie aus der Zeit gefallen. Dazu dann der Gesang, der sich zwischen Roy Orbison und Morrissey bewegt, gelegentliche Ausflüge ins Country- oder Mariachi-Land, und fertig ist eine beeindruckend entspannte, sehr stilvolle Platte, die viel zitiert, aber das auf so treffende Art und Weise, dass man es eigentlich nur genießen kann – es sei denn, man erwartet eine aggressive, deutlich tanzbarere Tiger Army – das ist die Band anno 2016 nämlich ganz sicher nicht.




Tiger Army - Prisoner of the Night from Rise Records on Vimeo.