Seeming ist das Musik-Projekt des New Yorkers Alex Reed, der hier seiner Liebe zu den Achtzigern freien Lauf lässt – über weite Strecken ist „The Birdwatcher’s Guide To Atrocity“ ein eingängiges Synthie-Pop-Album mit Retro-Touch. Allerdings belässt es Reed nicht bei einfach-eingängigen Melodien, sondern reichert den Sound durch dunkle Instrumental-Passagen, ein paar Experimente, kurze Industrial-Anflüge und einige bewusst schräge Zwischentöne an, damit auch nicht zuviel Wohlgefühl entsteht; als einfaches Pop-Album geht das ganze so jedenfalls nicht durch. Dabei sind auch nach mehrmaligen Durchlauf die glattesten Momente hier sicherlich die besten – auch, weil Reeds Stimme durchaus dazu angetan ist, ein paar dunkle Ohrwürmer zu fabrizieren.