Freitag, 19. September 2014

Terrorgruppe - Inzest Im Familiengrab (Destiny)

Da ist sie wieder, die Terrorgruppe. Erst die Auflösung, dann die Live-Reunion, jetzt die erste neue EP - dabei war man sich jahrelang doch sehr sicher, dass es dieses Comeback ganz bestimmt nie geben würde. Als die Band das Video zum Titelstück der 4-Song-Scheibe veröffentlichte, war ich zudem auch einen Moment lang versucht zu denken: Vielleicht wäre es auch besser gewesen, sie wären nicht zurück gekommen - das Video ist vieles, nur nicht wirklich witzig, der Song bedient sich vieler alter Terrorgruppe-Elemente, ohne an die Klasse frührer Hits heran zu kommen.



Glücklicherweise versöhnt der Rest der Scheibe dann aber wieder: Archi und Botropp haben nämlich tatsächlich den schwächsten der vier neuen Songs als erstes vorgestellt. Das eingängige "Na Endlich" weiß da schon viel besser zu gefallen, gibt sich musikalisch Ohrwurm-tauglich und textlich bitterböse wie immer, was für das folgende "Bulimie-Bettina" noch viel mehr gilt; Die Terrprgruppe kann also durchaus noch sarkastisch und höchst poppig zugleich sein. Mit "Kotzende Teenager" wird man dann am Ende nochmal ein bisschen Country-lastig und zeigt sich weiterhin Experimentier-freudig.

Nein, die Klasse früherer Scheiben erreicht die EP nicht. Aber man hat zumindest das Gefühl, dass die Berliner auch nach all den Jahren noch ein wichtiger Impuls für die deutsche Punkrock-Szene sein können.