Die neue Scheibe von Arrested Denial ist zwar schon vor ein paar Monaten erschienen, auf meinem Schreibtisch ist sie aber erst jetzt gelandet - und sie ist viel zu gut, als dass man nicht auch jetzt noch dringend über sie schreiben müsste. Vielmehr frage ich mich, warum mich nicht schon längst jemand auf das Album aufmerksam gemacht hat: An vergleichbar gute Platten aus dem Streetpunk-Umfeld kann ich mich, zumindest von deutschen Bands, in diesem Jahr kaum erinnern.
Gut, der Plattentitel "Our Best Record So far" ist ähnlich "witzig" wie sein erstes album "Greatest Hits" zu nennen, ansonsten nehmen Arrested Denial aber zum Glück Abstand von Plattitüden und Phrasen. Viel mehr setzen sie auf intelligente, politisch motivierte Texte, die in englisch ebenso vorgetragen werden wie deutsch - und beides auf sehr überzeugende Weise. Die englischsprachigen songs klingen sogar so amerikanisch, wie man es nur selten von deutschen Punkbands zu hören bekommt; und das ist voll und ganz als Kompliment gemeint.
Man setzt zwar auch mal auf viel Tempo und Härte, wie etwa im mit leichter HC-Kante versehenen "Welcome", im großen und ganzen sind Arrested Denial aber tollen Melodien verpflichtet - egal ob im energetischen Opener "Go Away", dem rauen "Start Again" oder der schönen Hymne "Soweit". Letztere hat übrigens, wie eine Handvoll anderer Stücke auch, eine gute Prise Offbeat- und Ska-Elemente mitbekommen, immer wieder muss man beim Hören von "Our Best Record So Far" an Rancid denken. Aber eben nicht an einen billigen Abklatsch, sondern an eine Band, die von den Großen gelernt hat und das jetzt gekonnt umsetzt. Wer dieser Tage über die Punkrock-Scheiben des Jahres 2013 aus Deutschland nachdenkt, sollte die Liste jedenfalls nicht fertig stellen, bevor er hier reingehört hat...